Heute ging es ruhiger zu als gestern, keine großen Kleiderschrankaktionen. Nur den Stapel Kleidung, bei der ich gestern unentschlossen war, ging ich heute durch. Unentschlossen war ich, weil ich die Kleidungsstücke eigentlich mochte aber in Erinnerung hatte, das „irgendwas war“, also dass ich jedes mindestens einmal angezogen und dann wieder abgelegt hatte wegen Missfallens. Heute, bei der konzentrierten Anprobe, konnte ich bei etwa der Hälfte der Sachen keine Probleme feststellen. Die andere Hälfte war irgendwie in der Form verzogen, an Stellen zu groß und an anderen Stellen zu klein und zwei Oberteile, daran erinnerte ich mich dann auch, waren speckig-schwarz. Speckig-schwarz steht mir nicht, ich bin matt-schwarz Typ. Habe ich das also auch für mich erkannt.
In der Küche gab es wieder braune Bananen. Ich esse gern Bananen, weiß wirklich nicht, warum die ständig braun werden, bevor ich sie esse, das muss ich mal besser beobachten. In der Gemüsekiste sind keine riesigen Mengen an Bananen, ich denke immer so 4 oder 5 Stück, ich esse die gern im Müsli im Büro, manchmal vergesse ich, eine von zu Hause mitzunehmen und kaufe sie dann unterwegs ein, vielleicht ist das der Punkt. Dass ich in Wirklichkeit an 4-5 Tagen irgendwo eine Ersatzbanane kaufe und die zu Hause werden braun. Das könnte sein. Die braunen Bananen habe ich längere Zeit in Scheiben eingefroren zur Verwertung als Eiscreme, habe die gefroreren Scheiben dann nach Monaten ungenutzt weggeworfen. Dann die Taktik geändert und Bananenbrot gebacken, gab es eine Zeit lang fast wöchentlich, M isst das gern und es eignet sich ja auch gut zu Mitnehmen und man kann es sogar im Reiskocher zubereiten. Wir sind aber ein wenig übersättigt an Bananenbrot und ich selbst bin sowieso kein absoluter Fan, finde, es schmeckt etwas flach.
Im Frühjahr machte ich dann mal Muffins mit Banane, Haferflocken, Apfel, ich erinnere mich, weil ich mich sehr über das Rezept echauffierte, „schnelles Frühstück“ stand da, diese völlig fehleitete Einschätzung der Zubereitung unterschiedlicher Frühstücksvarianten brachte mich auf. Und sowieso hasse ich es, Muffinformen zu reinigen, sehr schlechte Haptik, macht mir immer ein bisschen Druck im Kopf.
Was ich eigentlich nur sagen wollte, ich habe das mit den Bananen, Haferflocken, Apfel, Karotte heute dann als Kuchen in der Kastenform gemacht, er kam gerade aus dem Ofen und duftet hervorragend, leider bin ich schon ganz satt, weil Herr N nämlich ebenfalls hervorragendes Rosenkohl-Kartoffelgratin gemacht hat, das ergab sich dann mit dem Backofen auch alles ganz wunderbar.
Ansonsten Schreibtischzeugs, es gab einige termingebundene Erledigungen für heute und wieder ein gut zweistündiger Mittagsschlaf, ich fühlte mich gar nicht müde aber im Sessel neben mir lag die Katze und schlief, das sah so gemütlich aus, dass ich dachte, ich probiere das auch mal und zapp waren schon zwei Stunden um. Ich hoffe, ich habe bald ausreichend geschlafen, diese Schlaferei ist ein bisschen langweilig auf Dauer.
Die ganze Zeit sitze ich nun hier und überlege, ob ich noch zum Briefkasten gehe, also: heute Abend noch. Dringend notwendig ist es nicht. Vorteile: nochmal frische kalte Luft schnuppern, nochmal die Gelegenheit, irgendwas Interessantes auf der Straße zu sehen und die Möglichkeit, gleichzeitig Bargeld abzuheben, das ich morgen Nachmittag benötige, also auch dann noch holen könnte, aber wenn ich das jetzt mache, muss ich nicht mehr daran genken. Nachteile: Schuhe anziehen, Jacke anziehen, Schlüssel aus der Tasche suchen und ich würde dann neben einer Karte gern noch einen Brief einwerfen, den ich aber noch gar nicht geschrieben habe – es ist nur ein Formular, dauert vermutlich keine 5 Minuten, ich weiß aber nur relativ annähernd, wo das Formular ist, nämlich auf dem Schreibtisch und der ist unordentlich. Ich gebe der Sache jetzt eine Chance – ich schaue flüchtig, ob ich das Formular sofort finde, wenn ja gehe ich zum Briefkasten und wenn nicht, dann erst morgen. Dann würde ich jetzt von Alltagskleidung in Pyjamaartiges wechseln. Superspannend, Cliffhanger, ich sage morgen, wie es ausging!
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So. Mannmannmann. Ich hatte mir vorgenommen, das Jahr ganz geruhsam zu starten, nachdem das immer stressige letzte Quartal durch ist und alle nach Zwischendenjahren zurück an die Schreibtische gefunden haben – ich schrieb versehentlich kurz Schreitische. Urlaub wenn andere arbeiten, das mag ich sehr. Kann ja keiner ahnen, dass Frau Herzbruch sich auf einem OP-Tisch irgendwie mehr als die geplanten Organe entfernen lässt. Wenn man einmal was nicht selbst macht! Ich habe mehrere Patient*inneverfügungen in der Schublade und in den letzten Jahren auch mehrere davon, als mir lieb war, herausziehen müssen (gut, der Kater hatte keine, für den habe ich unverfügt entschieden), bei der von Frau Herzbruch ging ich aber, als sie das im Dezember anfragte, davon aus, dass ich die zuallerunterst legen kann, ich hatte noch nicht einmal den Umschlag geöffnet (wohl aber alles vorher per Mail gelesen falls etwas unkalr sein sollte). Der Umschlag ist auch immer noch zu, so weit kam es dann doch nicht und in dieser Hinsicht ist die Kuh jetzt auch erst einmal vom Eis, steht aber noch bis zum Hals im Wasser, also wenn wir im Bild bleiben und davon ausgehen, dass die Kuh – was für ein grandios misslungenes Bild. Ich breche das hier ab.
Mittwochvormittag war ich zum letzten Mal am Arbeitsplatz, von Mittwochnachmittag bis Freitagabend auf einer Fortbildung, Samstag wichtige Dinge geregelt und Maßnahmen eingeleitet, Sonntag Papa N besucht, bei dem die Heizung ausgefallen ist, noch 15 Grad im Dachgeschoss bei Draußen minus 3 und fallend, auch da Notfallmaßnahmen eingeleitet.
Heute also zu Hause. Urlaub. Yeah!
Ich war gespannt, was ich tun würde, Pläne hatte ich nach dem Durcheinander keine. Wohl aber eine kleinen Notizblock in dem ich seit Jahresbeginn immer, wenn mir etwas durch den Kopf schoss, was ich un-be-dingt erledigen müsste, eine Notiz machte. Denn wenn man bald Urlaub hat, kann man dann ja alles erledigen und muss sich nicht nach Feierabend damit stressen. So waren meine letzten zwei Wochen schon entspannter als üblich, der Block füllte sich aber bedenklich. Zum Glück lag das an meiner kurzen Gedächtnisspanne, über 3 Tage reicht sie ungefähr, dann beginne ich, dieselben Sachen immer wieder aufzuschreiben. Umso besser, dass ich mir dieses Verfahren ausgedacht habe, im Normalfall hätte ich mich alle 3 Tage wieder mit irgendwelchen unerledigten Erledigungen gestresst aber mit dem neuen Verfahren habe ich einfach nur alle 3 Tage etwas auf meine Liste geschrieben, gedacht „mache ich im Urlaub“ und hatte wieder einen entspannten Abend.
Heute dann Multioptionsparalyse. Zu viele Dinge auf der Liste. Ich saß erst einmal eine Weile im Sessel, bestellte meine Farm und las ein Buch. Dann sichtete ich nach Tasks mit Frist und verteilte die sinnvoll auf die Urlaubstage, den Rest fasste ich nochmal in einer frischen Liste ohne Mehrfachnennungen zusammen. Das Notwendige war schneller erledigt, erfreulich wäre es noch gewesen, die Wäsche zu machen, ich hatte eine starke Abneigung, dabei war es gar nicht so viel und eigentlich mag ich frische Wäsche, immer so ein frisches Gefühl und so ein frischer Duft! Doof ist es aber, wenn der Kleiderschrank so voll ist, dass darin alles verrutscht und zerknüllt und auch nicht gut auffindbar ist. So eine Situation habe ich. Hatte ich. Ich hatte in den letzten Jahren die Vorstellung, dass es sein könnte, dass möglicherweise auch bunte und gemusterte Dinge tragen möchte, das fand ich schön. Finde ich auch weiterhin schön, ich fühle mich aber nicht wie ich darin und so kam es dazu, dass ich seit einiger Zeit jeden Morgen zwischen den bunten Sachen nach schlichten schwarzen Oberteilen suche, die ich zur schwarzen Jeans tragen und mit irgendeinem farbigen Dings – oder „Signature Piece“, wie Fragmente das nennt, und passenden Schuhen kombinieren kann. Ich war kurz zögerlich, ob heute der richtige Tag ist, diesen Umstand zu beheben. Es braucht ja eine passende Stimmung dazu. Eine entschlossene, keinesfalls zögerliche Stimmung aber auch nicht radikal, sonst steht man hinterher ohne irgendwas da.
Ich befand, meine Stimmung sei passend, im Nachhinein glaube ich, sie tendierte zum Radikalen, jedenfalls ist der Schrank jetzt aufgeräumt und ich habe darin noch 5 Oberteile mit langem Arm und 5 mit kurzem, allerdings ist auch noch ein Teil in der Wäsche, so dass ich davon ausgehe, das wird alles gut aufgehen und ich muss nicht irgendwann Notfallwaschen und Sachen trockenföhnen so wie mit 16, als ich exakt eine Jeans besaß, die ich akzeptabel fand. Nachkaufen werde ich erst einmal nichts, möglicherweise ersetzen, es könnte sein, dass einige der Dinge, die ich mag, sehr in die Jahre gekommen sind. Das merke ich ja dann bald, jetzt, wo ich die Sachen wiederfinden kann.
Im Flur steht jetzt ein Müllsack, ein Paket für die Kleiderstiftung und im Schlafzimmer sind zwei Taschen mit Ware für Violinista, ich hoffe, sie ist weiterhin in der Bunt-und-Muster-Phase.
Das war das große Ereignis heute, ich freue mich sehr. In meinem Kopf fand die Kleiderschrankaktion erst in Woche 2 des Urlaubs statt, dass ich so früh Bock darauf habe, kam sehr überraschend. Aber umso besser, den Rest des Urlaub habe ich keinen Klamottenstress mehr!
Passende frage in der täglichen Contentvorschlagliste heute: Wenn Sie Sachen ausräumen zum Verschenken oder wegwerfen, schmerzt es Sie manchmal, für die Sache eventuell mal Geld ausgegeben zu haben?
Nein, ich kann mich nicht erinnern, dass mich dieser Aspekt schon einmal geschmerzt hat. Was mich eher manchmal traurig macht ist, dass die Sache ja produziert wurde (oder gewachsen ist), da steckt Aufwand drin und ich finde es blöd, wenn das alles umsonst, verschwendet war. Umso mehr freue ich mich, wenn ich die Sachen dann verschenken kann und sie weiterverwendet werden. Aus demselben Grund kaufe ich auch gern Second Hand ein oder nehme Sachen, die andere nicht mehr wollen, wenn ich Verwendung dafür habe. Und manchmal ärgere ich mich, dass ich mir Mühe gemacht hatte, den Gegenstand zu beschaffen und in meinen Bau zu tragen, nur um dann später wieder Energie in seine Entsorgung zu stecken, so eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für mich selbst, als wäre mir sonst den ganzen Tag langweilig, und das nur aus Kurzssichtigkeit. So oft kommt das aber gar nicht vor. Die meisten Dinge, die ich ausräume, hatten ihre Zeit und ihren Nutzen. Kinderspielzeug, Kindersportgeräte, Bücher aus Papier, Stereoanlage und Musik auf Tonträgern, Glühbirnen und so weiter. Das wurde ja alles aus gutem Grund angeschafft, nur ist dieser Grund eben jetzt entfallen und das ist nichts, mit dem ich hadere.
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Leider ein sorgenvoller Tag. Ich versuchte, mich abzulenken, denn beitragen zur Auflösung der Sorgen kann ich nichts.
Nachdem die Gangschaltung vom Rad gestern Abend wieder funktionierte, war sie heute morgen schon wieder festgefroren. Ich stellte fest, dass ich wohl auf einer kleinen Anhöhe wohne. Heute hatte ich auf der Straße nämlich ein Auto hinter mir und während ich zur Bahn radelte, im 1. Gang, wurde das Rad schneller, als ich mitstrampeln konnte, trotzdem war ich für das Auto natürlich viel zu langsam, ich kam mir vor wie einer der Jungs früher, die auf ihren (damals in Mode gekommenen) Mountain Bikes wild neben denen, die zu Fuß zur Schule gingen, herstrampelten. Auch als ich aufhörte zu strampeln, wurde das Rad noch immer schneller. Jetzt weiß ich auch, warum hier noch bei keinem Starkregen Wasser im Keller war.
Im Turm und möglicherweise auch um den Turm herum scheinen irgendwelche Firmen ihre Teams zurück vor Ort beordert zu haben. Die Kantine war unfassbar voll, so voll wie seit Jahren nicht, in den letzten Jahren waren da so im Schnitt zeitgleich mit mir rund 200 Leute und die kennt man halt auch irgendwann so grob vom Sehen und von „nehmen Sie ruhig das letzte Dessert, es ist mir nicht so wichtig“ – „nein, auf keinen Fall, Sie waren doch vor mir da, ich bestehe darauf!“ Viele der „Neuen“ trugen auch FFP2-Masken, was ich in der Kantine merkwürdig fand, man kann da nämlich auch Essen zum Mitnehmen holen, das wäre doch viel praktischer, wenn man sich nicht mit CoronaGrippeSchnupfenMagendarm anstecken möchte. Im Aufzug fuhren mit mir auch zwei bemaskte Frauen, die sich laut flüsternd unterhielten mit „die werden schon sehen was die davon haben, uns ins Büro zu kommandieren!“ Sie schauten mich die ganze Zeit an, so dass ich mich schon fragte, ob sie sich eventuell fragen, ob sie mich kennen, ich kannte sie jedenfalls nicht, weiß nicht, wer „die“ sind und habe auch keine Meinung dazu. Nur eine Vermutung, nämlich dass irgendwo irgendwelche Leute, die diese Entscheidung getroffen haben, gerade eine relativ schlechte Zeit haben.
Ansonsten schlechtes Timing: ich habe morgen noch einen halben Arbeitstag, die Inbox war aber heute schon leer. Ich werde morgen Ablage machen, irgendeine der großen Sachen anzufangen lohnt nicht, die dauern deutlich länger als einen halben Tag.
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Ein wunderschöner später Sonnenaufgang und glasklare kalte Luft, ich beschloss, mit dem Rad ins Büro zu fahren. Nur, dass ich an der ersten Straßenecke merkte, dass die Gangschaltung eingefroren war und an der zweiten Ecke dann auch noch bemerkte, dass die Bremse eingefroren war. Naja, so nicht. Ich stieg ab, kettete das Rad an und wechselte auf die S-Bahn. Die dann wegen irgendwas ungefähr 100 Jahre im Tunnel vor der Ostendstraße stand, das ist mir immer etwas unrecht, weil ich glaube, da ist man direkt unter dem Main. Ich bin nicht so gern unter Flüssen unterwegs, wenn ich genau darüber nachdenke. Ich bemühte mich also, nicht genau nachzudenken.
Demenstsprechend spät war ich im Büro und traf zufällig gleich auf den Chef des Handwerksbetriebs, dem die unselige Palette von Freitag gehört. Er wollte mir freundlich die Tür aufhalten aber ich sagte „nee nee kommen Sie mal mit, wir haben etwas zu besprechen“. Als ich dann endlich an meinem Schreibtisch angekommen war, noch nicht einmal einen Kaffee hatte ich getrunken, da rief die Kollegin vom Empfang mich anrief, eine Frau K sei unangemeldet gekommen und würde fragen, ob ich einen Moment Zeit für sie hätte. Sehr ungehalten gab ich die typische Quatschantwort, die man in solchen Situtionen öfter hört, nämlich „meine Güte ich habe echt überhaupt keine Zeit aber ja, ich komme“.
Tatsächlich war es Frau K in Begleitung einer Repräsentantin des Vermieters die gekommen waren, um sich für die Geschehnisse zu entschuldigen. So weit, so gut. Sie hatten – echt ein eigenartiger Move, völlig unpassend – eine Schachtel Pralinen dabei. Meine Güte.
Es war dann schon fast wieder Mittagessenzeit, ich hatte einen Lunchtermin außerhalb und musste schon wieder in die Kälte. Ich war mit der Personalvermittlerin verabredet, die mich vor vielen Jahren in meinen jetzigen Job vermittelt hat. Jedes Jahr treffen wir uns ein oder zweimal und gehen immer in dasselbe Lokal und essen immer dasselbe Gericht. Die Frau ist wahnsinnig gut vernetzt und hat immer bizarr-spaßige Geschichten zu erzählen. Seit einien Jahren macht sie auch Coaching, wir sind grundsätzlich immer unterschiedlicher Meinung über so gut wie alles und sie ist immer irgendwie schlimm krank, ich kenne mehr Ärzte und Ärztinnen von ihr mit Namen und Vita als ich eigene habe. Heute wirkte sie zum ersten Mal richtig krank und damit auch erstmalig so alt, wie sie tatsächlich ist, ich bin ein wenig besorgt, sagte das auch und sie antwortete „Ach wissen Sie, man kann sich ja sorgen oder man kann weinen oder man kann lachen und sich einen schönen Tag machen – die Zeit, die vergeht, ist dieselbe“.
Am Nachmittag – Klassiker an Tag -1,5 vor dem Urlaub – fuhr der Computer ein Update und danach ging Outlook nicht mehr. Über Outlook läuft meine Korrespondenz, der Kalender ist da drin und alle Tasks, ohne Outlook kann ich also gleich nach Hause gehen. Was ich also tat, vorher hinterlegte ich das Problem in all seinen Dimensionen bei der IT, damit das morgen früh alles behoben ist.
Abends erst Gesangsstunde, dann Lesedings, wir hatten „Hey, guten Morgen, wie geht es Dir“ von der Deutschen Buchpreisträgerin Martina Hefter gelesen. Fanden das Buch alle okay, die in der Jury-Bewertung angesprochene kosmische Ebene konnten wir in unserem Verständnis nicht erreichen, ein wenig ratlos blieben wir zurück mit der Frage, was an dem Buch besonders ist. Vielleicht haben wir nicht alle Dimensionen verstanden. Vielleicht sind wir nicht die richtige Zielgruppe. Falls jemand hier auch das Buch gelesen und zu diesen Fragen etwas beitragen kann, immer gerne.
Ergänzung: ich war gestern Opfer der Zwischenablage und habe statt des richtigen Links zum Kommentieren einen Link zu einer Nuudel-Umfrage bepostet. Was die findige Leserschaft nicht abhält, dann einfach in dieser Umfrage zu kommentieren, schließlich hatte ich ja gesagt, das sei ein Kommentierlink.
Ich kopiere die Antwort mal hierher um:
2025-01-14 17:06 roswitha Hey guten Morgen, wie geht es dir?
Martina Hefter: sensible und genaue beschreibungen von beobachtungen, erstaunlich oberflächlicher chat mit dem nigerianischen mann(was stimmt, was nicht?), beide bleiben beim dialog in ihren rollen. der ehemann blieb vage, fremde lebenswelten wie die eines künstlerinnenlebens kamen verwirrend rüber. ich las das buch wegen des plots mit spannung und war am ende enttäuscht.
hier der richtige Kommentierlink
Es gibt Neuigkeiten zum noch fehlenden Kalender! Am Freitag sollte er ja aus Essen ankommen, ich erhielt am Freitag jedoch eine Mail mit der Information, dass der Kalender mir nicht zugestellt werden konnte. Darin enthalten ein Tracking-Link. Der Tracking-Link besagt, dass der Kalender mir am Dienstag persönlich übergeben wurde. Also genau an dem Tag, an de mich hier zuletzt davon berichtete.
Die Übergabe fand in Schaafheim, DE statt. Habe ich sofort gegoogelt. Es ist nicht allzu weit weg. Ich habe dann auch nachgeschaut, ob ich zufällig am Dienstag in Schaafheim, DE war. ich weiß ja manchmal abends nicht mehr, wo ich morgens mein Rad abgestellt habe, es ist denkbar, dass ich am 8.1. auch vergessen habe, dass ich am 7.1. spät Abends noch in Schaafheim, DE war, um einen Kalender entgegenzunehmen. Da lohnt es sich gleich schon wieder, dass ich meine Aufenthalte mit der Google Timeline tracken lasse. Die weiß nichts von Schaafheim.
Google weiß aber, dass in Schaafheim ein Regionaler Umschlagplatz, wir Kennerinnen sagen RUP, von GLS ist. 400 Kameras sorgen dort für die Paketverfolgung vom Eingang über die Sortierung bis zum Ausgang. Ob die Kameras aufgezeichnet haben, wie ich das Paket in Schaafheim, DE entgegennehme? In Schaafheim, DE ist auch eine „Sicherheitskopie des GLS Rechenzentrums“. Ich nehme fast an, der Daten im GLS Rechenzentrum und nicht des Gebäudes selbst, weiß es natürlich nicht genau, denn: ich war ja nie in Schaafheim (DE). Stellen Sie sich das mal vor, das Hauptrechenzentrum, in Neuenstein ist das übrigens, das ist, falls Sie es gerade nicht präsent haben, in der Nähe von Heilbronn, also stellen Sie sich vor, dort gäbe es Datenverlust und dann würde jemand sagen okay, Schaafheim, dann schickt uns mal die Sicherheitskopie der Daten rüber und Schaafheim sagt dann „nee, das haben wir nicht“ und Neuenstein sagt „was, doch, ihr seid doch Schafheim, DE, Sicherheitskopie des GLS Rechenzentrums?“ und Schaafheim, DE sagt: „Ja klar, wir haben eine Kopie vom Rechenzentrum in Maßstab xy aber von Daten hat niemand jemals etwas gesagt!“ Möglich ist alles. Ich habe mit GLS schon meine Erfahrungen gemacht. Bis hin zur Vorstandsbescherde. Vielleicht bin ich voreingenommen. Aber jetzt erstaunlich gut informiert. Man könnte sich sogar ein Video anschauen, von GLS-Fahrer Larry auf seiner Tour durch Aschaffenburg. Larry and the Lorry sozusagen, ich weiß aber nicht, ob dieser sehr naheliegende Witz gemacht wird, das Video ist auf Facebook und ich habe Facebook nicht und mir scheint, gerade jetzt ist ein schlechter Zeitpunkt, damit anzufangen. Ich schaue ja auch sowieso keine Videos.
Ich habe beschlossen, mich in den Erhalt des Kalenders in keiner Weise weiter zu involvieren. Bezahlt werde ich dafür nicht, ausreichend Kalender habe ich sowieso und wenn ich jemanden anriefe, wüsste ich gar nicht, so anfangen bei dieser Erzählung, die ja langsam etwas aus dem Ruder läuft. Vielleicht könnte ich das Gespräch mit „Kennen sie Larry?“ eröffnen. Mal sehen.
Wussten Sie, dass sich die Wochentage an den entsprechenden Kalendertagen alle 28 Jahre wiederholen? Ich kann den Kalender also genauso gut auch noch 2053 verwenden. Ich bin echt zuversichtlich, dass die Sache bis dahin geklärt ist.
Ansonsten verlief das Wochoenende harmlos. Ich war einkaufen ohne Zwischenfälle (wobei, vor mir verlor eine Frau ohne eigenes Zutun einen Handschuh, sie stand ganz still wartend vor dem Einkaufswagenrückgabeportal und da sneakte ein Handschuh aus ihrer Jackentasche, obwohl sie ganz reglos war, und fiel auf den Parkplatz. Ich beobachtete den Vorgang mit großem persönlichen Interesse!). M kam heile aus dem Skiurlaub zurück. Wasch- und Spülmaschine taten problemlos ihre Wochenenddienste. Wir hatten ein schönes Geburtstagsnachfeierfrühstück mit Schanuf und es waren keine irren Personen anwesend (nur bei einer lästerten wir über die Wortwahl, hier ging es aber um persönliche Präferenz, nicht um tatsächliches Fehlverhalten). Ich telefonierte lange mit TexasJim um ALLES zu erfahren und etwas kürzer mit Frau Herzbruch um final zu klären, ob ich sie jetzt morgen operieren soll oder ob sie das wen anders machen lässt. Ich sichtete viele mögliche Kurzreiseziele für Schanuf und den Hund und mich, ganz viele sind toll, alle sind mit irgendeiner winzigen Komplikation behaftet, ich sichtete so viel, dass ich nun jegliches Interesse an der Auswahl verloren habe, mir ist nun alles recht, es ist ja alles schön und die Komplikationen nur winzig, wenn ich sie vorher kenne, kann ich mich darauf einstellen und übersehe sie beim Aufenthalt. Ein wenig häuslichen Papierkram erledigte ich auch noch und mir fielen enorm viele Dinge ein, die ich dringend tun will, all das habe ich auf einen Zettel geschrieben und kann mich dann im Urlaub damit befassen, darauf freue ich mich schon und auch darauf, dass es mir bis dahin nicht mehr im Kopf herumgeistert, es ist ja jetzt notiert.
Die tägliche Contentvorschlagliste fragt, wann ich das letzte Mal umgezogen bin und wie es war. Ich bin zuletzt vor 19 Jahren umgezogen, von einer Mietwohnung in eine Eigentumswohnung, also die, in der wir jetzt wohnen. M war knapp 1 Jahr alt, Herr N arbeitete Vollzleit, ich 6 Stunden am Tag, niemand hatte Kapazitäten für einen Umzug, daher haben wir alles komplett an Profis delegiert inklusive das Einpacken der Sachen, Abbau, Aufbau. Das war vollkommen okay, der Umzug damit an einem Wochenende (Freitag – Sonntag) erledigt, wir waren zwei Nächte im Hotel. In der neuen Wohnung war es dann noch ein wenig anstrengend, weil die Küche natürlich nicht ganz pünktlich kam (das ist mit 1jährigem Kind schon etwas blöd) und weil in zwei Räumen noch das Parkett gemacht werden musste, das war eigentlich kein Problem, weil die neue Wohnung viel mehr Zimmer hat als die alte, aber das Kind davon abzuhalten, immer in diese Zimmer zu rennen (sie konnte da längst Laufen) und sich Baumaterialien zu schnappen war stressig, daran erinnere ich mich noch. Sonst keine Vorkommnisse.
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Manchmal kann ich den Menschen nicht helfen. Heute früh stellten wir fest, dass in einem unserer Stockwerke eine Palette mit Baumaterialen im Fluchtweg steht (und noch einiger anderer Krempel). Das meldet man dann an die zuständigen Leute (Hausverwaltung, Security) und geht davon aus, dass das schnell beseitigt wird. Es kam auch sehr bald die Nachricht zurück, eine Frau K würde sich darum kümmern.
Um 16:30 Uhr war allerdings noch immer nichts geschehen. Zuständige Personen mittlerweile nicht mehr so wirklich gut erreichbar, die Security sagte, sie dürfe nur auf Auftrag der Hausverwaltung handeln, ich ließ mir also die Mobilnummern von Frau K und von der Person, die mir gesagt hatte, Frau K würde sich kümmern, geben. Bei beiden Mailbox. Frau K rief dann aber bald zurück, sie konnte sich nicht kümmern, weil sie ja nicht vor Ort war, im „Home Office“ nämlich, ich setze das in Anführungszeichen, weil ich den Begriff ja noch immer total lächerlich finde und ihn nicht verwende, sie hat es aber halt so gesagt. Sehr deutlich sagte ich Frau K, dass wir so nicht ins Woochenende gehen könnenen und das Zeug jetzt weg muss, Fotos hatte ich ihr schon geschickt, Fachkräfte seien, so sagte ich, nicht notwendig, jede beliebige Person könne das Zeug wegtragen, ich zum Beispiel auch, aber dann würden sie es garantiert nie wiedersehen. Sie wollte sich kümmern, ob man die Palette vielleicht stehen lassen könne, da seien Baumaterialien drauf, die man schon in der nächsten Woche benötigt – nein sagte ich, sie steht im Fluchtweg, sie kann nicht da stehen bleiben. Wo sie genau stünde? Nunja, unter dem Schild, auf dem steht: „Fluchtweg, jederzeit freihalten!“ Frau K versprach, sich zu kümmern und schickte eine halbe Stunde später eine Mail, es sei nun alles beseitigt und die Palette so gedreht, dass sie weniger im Weg steht. Dabei benutzte sie einen Verteiler, der sich über zwei Dienstleistungsfirmen plus Vermieter erstreckte. Was ist los mit den Leuten? Wozu war das gut, um einmal laut in die Runde zu schreien „Seht, was ich für eine inkompetente Idiotin bin!“? Es ist sehr mysteriös. Die Geschichte ging noch weiter, das ist aber uninteressant, spannend ist, finde ich, die Frage, was Frau K dazu trieb, diese Unfug-Mail an diesen riesigen und relativ hochkarätigen Verteiler zu schicken. Ich hatte ja immer extra angerufen, nicht gemailt, damit man das unkompliziert und gütlich regeln kann. Ich würde Frau K gerne zu ihren Gedankengängen befragen. Vielleicht ergibt sich das irgendwann noch.
Was ganz anderes, hatte ich schon von meinen Handschuhen erzählte? Ich glaube nicht, das war nämlich noch vor Weihnachten. Ich habe schwarze Lederhandschuhe, die ich sehr mag, und neulich, vor Weihnachten, habe ich einen davon verloren. Völlig unbegreiflicherweise. Schon morgens war ich in Bobbys Kiosk zum Paket abgeben, weil das Paket schwer war und ich den Fahrradschlüssel nicht finden konnte, war mir hinerher warm ich zog die Handschuhe aus und packte sie sofort sorgfälig in die Tasche, damit ich keinen verliere. Daran erinnere ich mich noch. Dann ging ich zu einem Termin, dort brauchte ich die Tasche überhaupt nicht, nahm nur später das Handy aus der Tasche, um etwas im Kalender zu schauen, sah die Handschuhe und schloss die Tasche wieder. Dann Weg ins Büro, kurz vor dem Gebäude öffnete ich die Tasche, um die Zugangskarte herauszunehmen, ich stellte sie dafür auf einer kleinen Mauer im Park ab, um das ganz in Ruhe zu machen, eben damit nichts verloren geht. Im Büro angekommen legte ich meinen Krempel auf den Tisch und es war nur noch ein Handschuh da. Ich packte alles aus, stellte die Tasche auf den Kopf, nix. Ich ging den Weg bis zur kleinen Mauer zurück, nichts. Eine Woche später fragte ich – bei neuerlichem Termin am selben Ort – ob ich einen Handschuh dort hinterlassen hätte, nichts.
Seufzend erklickte ich mir die Handschuhe erneut, sie sind nämlich wirklich sehr schön, ich mag sie enorm, sehr weich, sehr formbar, sanft gefüttert, ohne Naht auf dem Handrücken, Preis halt leider auch knapp dreistellig. Die Lieferzeit war lang. Deshalb gewöhnte ich mir an, auf dem Fahrrad zumindest den verbleibenden Handschuh zu tragen und die kalte Hand dann eben in die Jackentasche zu stecken.
So verfuhr ich längere Zeit, endlich kam die Versandbenachrichtigung der Handschuhe und dann fuhr ich morgens wieder los und dachte „hm, komisch gestern war doch die Hand mit dem Handschuh an der Klingel und heute ist sie an der Bremse? Ich hielt an und versuchte, den Handschuh von rechts an die linke Hand zu machen, das ging natürlich nicht. Ich schaute in die Tasche und da war ein zweiter Handschuh. Sehr, sehr merkwürdig.
Seitdem passe ich noch mehr auf die Handschuhe auf, verliere aber ständig einen, um ihn dann kurz darauf wiederzurfinden. Beim Aussteigen aus dem Auto, im Treppenhaus, im Supermarkteingang, überall dort habe ich in den letzten zwei Wochen einen Handschuh verloren und kurz darauf wiedergefunden. Ich bin froh, wenn es etwas wärmer wird, die Handschuhsache stresst mich.
Dann war noch etwas Lustiges mit Mützen heute. Als ich am Büroturm ankam, stand gerade eine kleine Lastenfahrradgang draußen vor der Tür, vier Jungs mit Gefährt. Das lustige war, dass sie alle exakt gleich geschnittene Wollmützen trugen, die relativ kapp saßen und oben einen kleinen Bommel hatten und jede Mütze hatte eine andere Farbe: orange, hellblau, lila, grün, braun, rot. Sie erinnerten mich an die Mainzelmännchen. Vielleicht war es eine Reparaturcrew, es gibt ja mobile Fahrrad-Reparaturservices, die sind oft um den Büroturm herum unterwegs, ich habe das auch schon genutzt. Vielleicht sind die Mützen deren Corporate Identity. Die Lasteljungs oder so. Hihi.
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Heute morgen im Büro unterlief mir ein Missgeschick in Bezug auf meine Pläne für den Tag. Aus einer Laune heraus kündigte ich schon einmal an, dass ich noch bis nächste Woche Mittwoch da bin und dann erst im Februar wieder, man sollte bitte alles, was nicht bis Februar warten kann, zeitnah bei mir platzieren. Nunja. Ab da klingelte das Telefon pausenlos und es hagelte Mails. Urlaub, Bildungsurlaub, Arbeitszeitreduzierung, zwei Großevents, Knie-OPs mit langer Ausfallzeit, Umzüge, Umbauten – eine komplette Reorganisation stand kurz im Raum, das blockte ich dann aber entschlossen ab, ich bin ja nicht bis Februar 2026 weg. Dennoch, was ist mit den Leuten, warum sagen sie Dinge nicht sofort, wenn sie konkret geworden sind? Egal, ich schob alles in die richtigen Bahnen – ich mache ja selten etwas selbst, kläre immer nur die genaue Sachlage, unterteile sie in sinnvolle Einheiten und delegiere die an andere weiter – und kann dann hoffentlich im Februar die Früchte meines heutigen Tuns ernten. Hehe.
Das Wetter war sehr abwechslungsreich: morgens rosa Himmel hinter Schäfchenwolken, mittags schnieselte es waagerecht um den Turm herum, abends war es trocken, ich konnte mein Rad an der S-Bahnstation, wo ich es Mittwoch zurückgelassen hatte, abholen und wurde nicht nass. Als ich das Rad zu Hause im Hof anschloss, zogen große weiße Wolken schnell über den dunklen Abendhimmel, dazwischen ganz klare Sterne.
Der ganze Tag war von Kopf- und Ganzkörperschmerzen durchzogen, ich vermute, hormonell bedingt denn sie traten in Verbindung mit einem übersteigerten Appetit auf Schokolade (den ich normal nicht habe, ich bin mehr Gummibärchentyp) auf. Hoffe, das ist morgen weg, es nervt, wenn normale Alltagsbewegung sich mühsam anfühlt.
Die Sache mit den Rauchwarnmeldern wird nun einen Abschluss finden. Nicht etwa, weil ich mich gekümmert habe. Entweder hat sich wer anders gekümmert oder es war Zufall, jedenfalls kündigt die zuständige Firma einen Austausch im gesamten Haus für nächste Woche an. An einem Tag, an dem ich in einer ganz anderen Stadt bin, okay, Herr N wird regeln. Dann war, wie angekündigt, die Putzhilfe wieder da, sie schrieb mir zwischendrin, es sei sehr sauber, sie hätte gedacht, es sei schmutziger. Wusste sich dann aber wohl doch zu beschäftigen und irgendwas schlauer zu machen. Zum Beispiel habe ich einen Schrank, bei dem eine Tür immer aufgeht, sie lässt sich einfach nicht richtig einstellen. Vor ein paar Wochen hatte ich gerade ein Einmachgummi in der Hand und machte das um die Türknäufe, so dass die Tür zu bleibt. Sehr tauglich aber nicht richtig hübsch. Die Putzhilfe hat dieses Gummi heute durch ein Spiral-Haargummi in Schrankfarbe ersetzt, es ist absolut unauffällig und wenn man es sieht, wirkt es gewollt. Solche Sachen macht sie immer. Einmach habe ich den Wäscheständer nicht wiedergefunden, weil sie für den eine exakt passende Lücke an einem Heizkörper ausgemacht hatte, so dass man ihn wirklich überhaupt nicht mehr sah. Ich irrte damals den halben Abend durch die Wohnung, ich meine – man kann doch keinen Wäscheständer in der Wohnung nicht mehr finden?! Aber so war es. Schließ ich schrieb ich ihr eine Nachricht und sie verriet mir, wo er war. Ein andermal waren zwei leere Gemüsekisten plötzlich verschwunden, erst nach einer Woche fiel mir auf, dass sie daraus ein Schuhregal für Ms Zimmer gebaut hatte. Insgeheim hatte ich gehofft, sie würde irgendwas aus dem Weihnachtsbaum macgyvern, den brauchen wir ja jetzt nicht mehr. Er steht aber noch hier, muss dann wohl am Wochenende weggetragen werden, schade.
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Die Putzhilfe kam heute überraschenderweise nicht, was aber gar nicht schlimm war. Vor ihrem dreiwöchigen Urlaub hatte ich den Haushalt eingeschworen auf „wer krümelt muss saugen und wer kleckert muss wischen“, daran hielten sich alle bis auf die Katze, der man aber wegen Niedlichkeit gern hinterherräumt (gut, M ist auch niedlich). Es ist nach wie vor sauber und ordentlich hier, nur ein paar Ecken könnten mal genauer gewischt werden, alles nicht dramatisch. Ich hatte nur kurz Sorge, sie würde vielleicht überhaupt nie wiederkommen, das wäre dann doof. Es klärte sich aber alles auf, als ich in der Mittagspause aufs Handy schaute. Sie hatte schon zu ihrer üblichen Ankunftszeit geschrieben, dass sie es nicht schaffe und ob sie morgen kommen könnte. Ich habe aber ja alle Handytöne ausgeschaltet (außer Herrn N, M und Papa N), daher hatte ich die Nachricht nicht gesehen. War aber ja auch egal. Sie komt morgen, wie luxuriös!
In den Nachrichten läuft gerade ein Bericht über die Waldbrände in und um Los Angeles – ich hatte gerade heute Nachmittag noch einen Zoomcall mit zwei Kolleginnen aus LA, die jetzt aktuell in einem Hotel sitzen und von dort arbeiten. Ob es ihre Häuser/Wohnungen noch gibt, wissen sie nicht, die eine sah in einer Fernsehreportage das Nachbarhaus abbrennen, hat also nicht viel Hoffnung. Unvorstellbar. Ich war verwundert, dass sie dann jetzt arbeiten und sie sagten beide, sie wüssten halt auch gar nicht, was sie sonst tun sollten, es gäbe ja nichts zu tun. Man kann nur in einem Hotel sitzen und abwarten und irgendwann schauen, was ist, und was man dann macht. Mir fehlen die Worte dazu, wie gesagt, unvorstellbar.
Den Tag verbrachte ich ansonsten heute mit dem Studium der Nebenkostenabrechnung. Mehrere Stunden gingen dafür drauf, das ist aber gerechtfertigt, denke ich, es geht um einen 6stelligen Betrag und drei Fehler habe ich schon gefunden, dazu eine Menge Unklarheiten, die ich gerne erklärt bekäme. Bisher antwortet mir aber niemand. Mal sehen, ob ich das vor meinem Urlaub noch abschließen kann.
Ansonsten – die nächste Reise nach Düsseldorf gebucht, mit Fragmente gehe ich schwimmen, mit Schanuf zum Brunch, mit Violinista plane ich die nächste Reise, der Kalender füllt sich aufs Angenehmste.
Der noch fehlende Abreißkalender weilt weiterhin in Essen.
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Außerordentlich mysteriöser Tagesbeginn. Die Katze weckte mich gegen 5 Uhr mit aggressiver Gesichtsbekuschlung, sie wollte Futter. Ich war noch sehr müde, so müde, dass ich mit den Augen nicht richtig fokussieren konnte, stellte den Wecker daher von den üblichen 6:30 Uhr weiter auf 7:30 Uhr. Stand also später auf als üblich, fand in der Inbox eine Mail vom Chorvorstand mit Fragen zur Buchhaltung und ein paar Korrekturen, das klärte ich erst einmal in Ruhe, dann das übliche Morgenprogramm und dann ging ich noch entspannt einkaufen, weil mein Joghurt im Büro der Quartalsreinigung der Kühlschränke zum Opfer gefallen war. Die Zuständigen wollen nicht einsehen, dass Joghurt, der 3 Monate abgelaufen ist, noch hervorragend gegessen werden kann. All das erledigte ich ganz in Ruhe, sogar einen Tee hatte ich zu Hause noch getrunken, trotzdem war ich zu einer absolut annehmbaren Uhrzeit (9:30 Uhr) im Büro. An manchen Tagen beeile ich ich wie irre und bin trotzdem nicht früher da.
Die Sache mit den Abreißkalendern hat übrigens noch einen bislang unerwähnten Aspekt. Einen Kalender habe ich am 20. Dezember bestellt, seither ist er unterwegs. Um 5:45 Uhr am 20.12. war er in Neuenstein, NL. Das finde ich auf GoogleMaps schonmal gar nicht. NL, dachte ich, seien die Niederlande. Allerdings war der Kalender um 12:00 Uhr am selben Tag dann in Davenport, Florida. Gut, das kann aus den Niederlanden hinkommen wenn beides immer die Ortszeit ist, ergibt aber doch eigentlich keinen Sinn und ich finde auch gar kein Neuenstein in den Niederlanden, nur in Deutschland, was dann noch weniger Sinn ergibt. Jedenfalls, von Davenport ging es nach Phoenix, Arizona, Ankunft am 22.12. Da möchte ich ja nicht hin, nach Phoenix, ich kannte eine Austauschschülerin, die dort war, es war unfassbar heiß. Weiter ging es jedenfalls nach Buena Park in Kalifornien (nicht bei Chicago), Ankunft 23.12. und dann nach Carson, Kalifornien, Ankunft 24.12. Schauen Sie sich das mal auf einer Karte an! Einmal quer von Florida ganz im Westen rüber an die East Coast. Und dann, 3. Januar: Essen. Genau, das in Deutschland, was für ein Denouement! Von da ging es bisher nicht weiter, die Ankunft in Frankfurt ist für Freitag geplant. Das wäre dann eine Woche von Essen nach Frankfurt. Crazy Shit!
Im Büro ist es momentan recht ruhig. Also für mich. Ich habe die wildesten Monate immer von Mitte September bis Jahresende. Januar/Februar sind üblicherweise wie tot, der Rest des Jahres dann normal. Im Januar/Februar mache ich dann üblicherweise Housekeeping: Daten löschen und Papierkram schredden, deren Aufbewahrungsfrist abgelaufen ist, kritische Begehung aller Flächen, alle Handbücher, Policies etc. durchlesen, Website komplett durchklicken, Abläufe geraderücken, Pläne machen und ähnliche Dinge, die sich alle gut mit Kaffee und Gebäck erledigen lassen.
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Alles hat mich heute genervt, einfach alles. Es ist doch Montag, oder? Mich hat so viel genervt, dass ich teilweise dachte, es sei schon Dienstag oder Mittwoch, weil es gar nicht möglich ist, dass einen so viel an einem einzigen Tag nervt.
Es begann schon gleich morgens, überall auf der Straße waren freie Parkplätze und das Auto ist weit weg geparkt. Weit weg parken ist immer doof, wenn das Auto nur selten gefahren wird, hinterrücks werden binnen Wochen Straße aufgerissen oder Halteverbotsschilder aufgestellt oder irgendwer montiert vom Auto irgendwas ab. Man muss ab und an nach ihm schauen, es sollte also entweder in der Nähe stehen oder in einer Straße, in der man oft vorbekommt. Beides nicht der Fall, die vielen freien Parkplätze in der Straße bedeuteten also, dass ich das Fahrzeug umparken sollte. Das tat ich. Superlästig. Ich kann es nur immer wieder sagen, so ein Auto ist ähnlich betreuungsintensiv wie ein Kleinkind.
In der Bahn nervte mich der Mann, der neben mir saß, er roch nach Essen und ich mag morgens früh kein Essen.
Im Büro nervte mich gleich unfassbar vieles. Zum Beispiel, dass die eine Mitarbeiterin sich für die frühe Schicht eingetragen und dann einen Arzttermin auf den Morgen gelegt hatte, was für ein Unfug. Und dass ich feststellte, dass die Personalakten nicht ganz ordentlich geführt sind. Dass in einem anderen Bereich, wenn Person A Urlaub hat, Person B und Person C nicht wissen, welche Bestellungen offen sind. Alle schlecht organisiert, ich hasse schlechte Organisation. Oder schlicht unverschämt, wie die Bank, die für die Zusendung der Kontoauszüge das Porto für einen Maxibrief berechnet, sie kommen aber in einem Standardbrief. Und im Materialraum liegt super viel Schrott, der da nicht hingehört, Ordnerrückenschilder, die nicht selbstklebend sind zum Beispiel oder Briefumschläge, die nicht der CI entsprechen. Zwei von drei Kaffeemaschinen sind kaputt und dann denkt noch jemand, der Austausch des Filters der dritten Maschine – ohne den sie keinen Kaffee produziert – hätte Zeit! Und aus der Nebenkostenabrechnung geht bei den Energiekosten für das gesamte Gebäude nicht der Verbrauch hervor sondern nur die Kosten, die sind stellenweise um 700 % gestiegen, haben die irgendwann zwischenzeitlich das Dach vom Turm genommen und die Energie oben rausgeblasen? Ich werde das erfragen, habe um einen Termin zur Akteneinsicht gebeten.
Über all dem habe ich vergessen, meine eigenen Hausverwaltung wegen der Rauchmeldersache anzurufen, das nervt mich jetzt auch noch.
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