Alles zu WmdedT wie immer bei Frau Brüllen.
Ich bin nicht gut in der Zeit gerade. Darauf, dass der 5. ist, wäre ich nie gekommen, hätte ich es nicht gerade irgendwo gelesen. Dabei habe ich vorhin in der Bahn noch darüber sinniert, dass morgen der 6. ist, also Nikolaus, das hatte ich auch nicht au dem Schirm. Der gedanklich Sprung dazu, dass dann wohl heute der 5. ist, wäre nicht allzu weit gewesen. Ich bin aber nicht gesprungen.
Morgens wachte ich aus wilden Träumen auf, die ich alle schon wieder vergessen habe, sie waren nicht schlimm aber es war viel los. Ich träume seit einigen Tagen wieder mehr, weil ich auch wieder mit weniger Unterbrechungen schlafe. Ich glaube, das tut mir gut.
Im Büro habe ich erst einen Videotermin, weil ich mich gerade über Employee Assistance Programme informiere. Sehr unterschiedliche Anbieter, sehr unterschiedliche Leistungsspektren, sehr unterschiedliche Kosten. Das heute war eher am unteren Ende der Skala dessen, was ich bisher erfahren habe. Anschließend Besichtigung von Räumlichkeiten – der Umbau in einem weiteren Stockwerk ist in der heißen Phase und ich schaute nach dem Stand der Arbeiten. Bislang alles gut, Anfang nächster Woche sollten wir fertig werden.
Anschließend ein skurriler Anruf vom Chef. Stellen Sie sich mal so grob vor, ich hätte vor einiger Zeit gesagt, dass ich 100 Äpfel benötige, der Chef hätte gesagt nee, das ist viel zu viel, 50 sollten doch wohl reichen, ich hätte gesagt, dass 100 solide kalkuliert sind und ich sie halt brauche, der Chef hätte gesagt, es täte ihm furchtbar leid, aber mehr als 80 könnte er nicht möglich machen, beim allerbesten Willen, worauf ich geantwortet hätte, dass ich dann mal optimistisch anfange und schaue, wie weit ich mit 80 komme, manchmal ergeben sich Wege ja auch erst beim Gehen. Heute rief er also an, ob ich kurz vorbeikommen könnte, wir müssten an der Apfelsache noch was machen, ich kam also und bekomme nun 150 Äpfel, er hätte da nochmal nachgedacht und die Sache beobachtet und sei zu dem Schluss gekommen, dass es für alles insgesamt besser sei, wenn ich 150 Äpfel hätte, egal wenn dann andere Dinge nicht mehr funktionieren wegen Apfelmangel. Ich wiederholte noch einmal, dass die 100 Äpfel solide kalkuliert waren, ich benötige keine 150, 100 ist völlig okay. Er ließ sich aber nicht beirren. Okay, von mir aus. Ich nutzte die Gunst der Stunde und fragte, ob ich eventuell auch das Käsebaguette und den Linsensalat noch haben könnte, die noch vom Termin mit Catering vorher in seinem Raum standen und offensichtlich übrig geblieben waren. Den Obstsalat bekam ich dann auch noch dazu. Ein erfolgreicher Tag.
Den Rest des Nachmittags mit meinem aktuellen Schwerpunktthema verbracht, nämlich Personen klarzumachen, dass ich vollständige Arbeitsprodukte zurückbekommen möchte bzw. falls das nicht möglich ist konkrete Rückfragen, für „ich versteh das alles überhaupt gar nicht mimimi“ sind wir zu gut bezahlt.
Abends war der erste Team-Weihnachtsmarkttermin des Jahres. Heute in kleiner Runde, es war nieselregnerisch und war ausnahmsweise mal durchgefroren bis auf die Knochen. Drei Bestellungen gab ich am Feuerzangenbowlestand auf, dreimal wurde mir ein komplett falscher Endbetrag genannt (zweimal davon über 20 Euro zu hoch, einmal gut 10 Euro zu niedrig), ich korrigierte jedes Mal geduldig. Es ist eigentlich nicht so schwierig, wenn ein Getränk mit Tassenpfand 9,50 Euro kostet. Vielleicht waren die Bedienungen (es waren drei verschiedene) alle betrunken. Ich nicht, ich korrigierte jedes Mal geduldig und blieb bei Kinderpunsch, zumal ich nichts essen mochte. Ich hatte vor zwei Wochen eine Magensache und es ist zwar alles wieder okay, mein Appetit ist aber noch verändert und weder besonders fettig noch besonders zuckrig sprechen mich gerade an. Speisen, die nicht in eine dieser Kategorien gehören, waren nicht in Sicht.
In der Bahn nach Hause fiel mir auf, dass morgen Nikolaus ist und ich noch nichts für die Stiefelbefüllung eingekauft habe. Ich möchte immer Kinderschokolade in meinem Stiefel haben, Orangen oder Mandarinen und Nüsse. Die Crowdfarming-Lieferung mit Orangen kam letzte Woche, dieser Punkt war also schon einmal abgedeckt, der Rest war schnell gekauft, im Treppenhaus verteilte ich noch in die Stiefel der Nachbarschaft, die schon bereitstanden.
Jetzt Sessel, Decke, Wärmeflasche, Käsebrot.
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Ich habe heute echt erklären müssen, dass man in den eigenen Kalender schauen muss vor dem Urlaub und Dinge, Termine, die in der Urlaubszeit liegen, eigenverantwortlich absagen, weiterdelegieren, halt irgendwie handhaben muss. Und ich musste erklären, dass im Firmenchat nicht gelästert wird, über niemanden, völlig egal aus welchem Grund. Und dann musste ich noch erklären, dass es völlig inakzeptabel ist, nach 1,5 Jahren nicht mit der Bedienung der Bürogerätschaften vertraut zu sein, es gibt halbjährlich Einweisungsangebote und es liegt in der Verantwortung jeder einzelnen Person, ihre Jobkenntnisse aktuell zu halten. Es liegt übrigens auch in der Verantwortung jeder einzelnen Person, zu wissen, was sie gerade tut und eventuell fehlende Zusammenhänge zu erfragen. Es kotzt mich unglaublich an, das alles erklären zu müssen. Insbesondere Personen, die bei jeder Gelegenheit betonen, dass sie eigenständig und möglichst ohne viel Weisung arbeiten möchten. Es ist ja schlicht nicht möglich, eigenständig zu arbeiten, wenn man sich selbst nicht organisieren und managen kann.
Ansonsten: das Wetter war schön – ordentlich kalt, etwas Wind, dicke und schnell dahinziehende Wolken – so dass ich den Hin- und Rückweg zu einem Termin für Spaziergänge nutzte. Jeweils 30 Minuten durch ernsthaften Herbst, was kann besser sein? Mittagessen irgendwie verpasst, ich bin nicht sehr hungrig im Herbst. Ich war noch von gestern satt, da war Gänse-Essen, es stellte sich aber heraus, dass die Gans ganz neulich vermutlich wirklich meine letzte war. Ich aß Käsebrot und Pfannkuchen, naja, es war als „Käseplatte“ und „Kaiserschmarrn“ ausgewiesen, ist aber ja im Endeffekt dasselbe und war sehr, sehr gut. Vom Kaiserschmarrn hatten insgesamt drei Personen etwas, es war mir nämlich viel zu viel, die dritte Person entschloss sich erst, zuzugreifen, als das Besteck schon abgeräumt war aber wir stellten fest, dass von neun Personen insgesamt vier ein Esswerkzeug (Campingbesteck, Spork oder Ähnliches) in ihrer Handtasche bei sich führen. Gemeinsamer Nenner bei allen: absolute Abneigung gegen Holzbesteck. Ich denke noch immer, dass ein Taschenbesteckset ein super Giveaway gewesen wäre, konnte mich mit dieser Ansicht aber zu Jahresbeginn leider nicht durchsetzen. Statt dessen wurden Dinge wie Notizbuch, Thermobecher, Müslibecher, Regenschirm gekauft. Hatten kleinergleich vier von neun Notizbuch, Thermobecher, Müslibecher oder Regenschirm dabei? Nein, hatten sie nicht, obwohl es sogar geregnet hatte. Nächstes Jahr neuen Chance!
Frage in der täglichen Contentvorschlagliste: „Wie sind Ihre Erfahrungen mit Menschen unter dreißig im Arbeitsleben? Ist diese Generation wirklich so entscheidungsscheu, zart besaitet und anspruchsvoll, wie oft behauptet wird?“
Kann ich so nicht sagen. Meiner Meinung nach ist das ganz individuell und die Entscheidungsscheuen, zart Besaiteten und Anspruchsvollen sind in jeder Generation zu finden. Genau wie die anderen auch.
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Okay, einmal mit voller Wucht aus der Kurve geflogen. Vielleicht reiche ich die fehlenden Tage nach, lohnen würde es, momentan scheint es möglich. Mal sehen.
Aktuell sitze ich im Sessel und ärgere mich, dass ich bis 11 Uhr morgens geschlafen habe, den jetzt ist der Tag schon um aber noch so viele gute Ideen und Pläne sind übrig, es ist ein Jammer! Eine Freundin von M ist hier, wir haben zusammen zu Abend gegessen, sie reist morgen nach Canada zum freiwilligen sozialen Jahr. Das eine Patenkind macht ja, wie erwähnt, gerade Praktikum in Paris, das andere ist gerade nach Marburg umgezogen zum Studium, es ist eine sehr aufregende Zeit, auch für uns Zurückbleibende.
Um weiter rückwärts vorzugehen (haha): davor war ich beim Chorkonzert. Ich habe nicht mitgesungen, zusätzlich zu den vielen geplant verpassten Proben habe ich wegen krank noch weitere verpasst, das erschien mir alles nicht sinnvoll. Das Konzert war schön, die Literatur hat mich nicht so ganz abgeholt aber das wusste ich natürlich vorher schon, ich habe ja seit August immer mal wieder daran geübt. Jedenfalls gab es nochmal einen deutlichen Schub nach meiner letzten Probe vor zwei Wochen, die kritischen Stellen saßen. Aus meiner Publikumsposition könnte ich jetzt so einiges an Rückmeldung geben zur Choroptik insgesamt und Haltung/Gestik/Mimik einzelner Personen, vermute aber, Klugscheißen ist gar nicht erwünscht. Zwei Sängerinnen sind mir aber ganz besonders positiv aufgefallen, sie wirkten in jedem Moment absolut präsent und ausdrucksstark, den beiden werde ich das sagen, wenn es sich ergibt, denn das fand ich toll und hoffe, mir selbst etwas davon abgucken zu können.
Wiederum davor saß ich kurz am Rechner, um, wenn auch bei Weitem nicht alles, was ich tun wollte, so doch ein paar allernötigste Dinge zu erledigen. Ich habe noch immer den Koffer von der letzten Reise nicht ausgepackt, das ist enorm schlecht, weil ich einiges davon morgen im Büro benötige, ich werde mich also innerhalb der nächsten 10 Stunden definitiv noch mit dem Thema „Koffer“ beschäftigen müssen und meine Güte, 10 Stunden, das ist wirklich rein gar nichts, die könnte ich allein schon schlafend verbringen. Dieses Schlafthema raubt mir den letzten Nerv, so viel zeit geht dafür drauf und die Tage sind doch sowieso schon immer so kurz und die Jahre auch. 10 Stunden, zum Verzweifeln, ich will ja nicht nur schlafen in diesen 10 Stunden sondern auch noch lesen. Und so alles mögliche an Zeugs in der Wohnung machen, quasi „den Tag wegräumen“. Ich fange jetzt mal an.
(In der täglichen Contentvorschlagliste habe ich alle Fragen verpasst, schieben Sie sie einfach weiter, falls sie noch Relevanz haben.)
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Zunächst das Wichtigste: der Kater ist in der Klinik stabil, muss jedoch operiert werden. Das konnte heute nicht stattfinden, weil heute lauter Tiere operiert werden mussten, denen es viel, viel schlechter ging. Für morgen ist er aber fest eingeplant. So lange ist er „auf Station“, sie melden sich morgen zwischen 8 und 9 „nach der Visite“ mit einem Update und dann nach der OP nochmal. Wenn wir ihn abholen können, wird es ein „Arztgespräch“ und einen „Entlassbrief“ geben. Es bringt mich sehr zum Lachen, wie in der Tierklinik exakt derselbe Jargon verwendet wird, wie in einer Menschenklinik.
Ich schlief gut, der Tag gestern hatte mich etwas ausgeknockt und ich war aber auch beruhigt, da der Kater ja in guten Händen ist und die Katze entspannt auf die Trennung reagierte, auch M ging es (im Rahmen des Erwartbaren) besser, Fieber nur um die 38 und sehr verrotzt. So schlief ich traumlos von etwa 22 Uhr bis 5:30 Uhr, dann war ich kurz wach, las im Internet, schüttelte wenig überrascht, aber doch enttäuscht, den Kopf und schlief nochmal weiter bis 7:30 Uhr.
Kurzer Plausch mit der Putzhilfe, ihr Deutsch ist so enorm gut geworden im letzen Jahr, das ist Wahnsinn. Vor einem Jahr konnten wir gerade so „guten Morgen, wie geht’s“ miteinander sprechen und der Rest lief über Google Translate, nun können wir uns über alle Alltagsthemen recht problemlos unterhalten.
Im Büro war viel aufzuarbeiten, weil ich gestern ja nicht so ganz zurechnungsfähig war. Zusätzlich ging wieder für eine halbe Stunde mein Mailsystem nicht, es findet dann keine Verbindung zum Server, das ist neu seit unserer Systemumstellung und eine halbe Stunde ist eher kurz, am Montag waren es anderthalb Stunden. Es regt mich unfassbar auf, niemand findet bisher das Problem. Heute war das nicht so schlimm, ich hatte sowieso geplant, einige Leute aufzusuchen um Dinge zu besprechen, dazu war dann Zeit.
Früher Feierabend um 16 Uhr, denn Herr N und ich waren in größerer Runde zum Gänse-Essen verabredet. Für M holte ich unterwegs zwecks Aufpäppeln noch scharfes Curry mit Tofu und vegetarische Nudelpfanne mit Erdnusssoße, dann machten wir uns zur Gans auf. Die war lecker, jedoch nicht so, wie in meiner Erinnerung. Ich glaube, das war meine vorletzte oder letzte Gans.
Auf dem Rückweg sagte der Moderator im Autoradio lapidar „…hat Kanzler Scholz den Finanzminister Lindner entlassen“. Aha. Ich informiere mich dann jetzt mal.
Frage in der täglichen Contenvorschlagliste heute. „Was haben Sie studiert?“ Mir ist, als hätte ich das schon sehr oft gesagt. Ich habe Anglistik und Romanistik auf Magister studiert und Englisch, Spanisch und Deutsch als Fremdsprache auf Lehramt und ich habe ein Vordiplom in BWL. Ein paar andere Sachen habe ich noch berufsbegleitend so jeweils 1-2 Semester studiert, die aber alle ohne Abschluss.
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(Alles zu WmdedgT wie immer bei Frau Brüllen)
Ich hatte einen richtig super Tag, von morgens dem Aufstehen an, ich hatte super geschlafen und war erholt und hatte Bock auf alles, das heute anstand. Die Haare saßen gut, die Kleidung, die ich wünschte, war gewaschen und getrocknet, das Wetter bereitete mir Freude. Alles war perfekt bis zu dem Moment, als ich die Schuhe angezogen hatte, um das Haus zu verlassen, denn in diesem Moment kotzte der Kater. Das ist bei Diabetikern, die man gerade gespritzt hat, doof. Ich ging also zu M, um ihr das zu sagen, ich wusste, dass sie erst mittags zur Uni muss und dort ihren ersten Test der Unikarriere schreibt, so konnte sie vorher ein Auge auf den Kater haben und später nochmal füttern. Also sagte ich „Du, der Kater hat gekotzt“ und sie antwortete wimmernd „Ich bin total krank!“
Ja, so war das also. Den Kater ließ ich erstmal Kater sein, um M zu beruhigen, den genauen Gesundheitszustand festzustellen und einen Plan zu machen, was die beste Vorgehensweise ist. Derweil kotzte der Kater erneut. Als das Kind stabilisiert war also Konversation mit der Tierärztin, die sagte, erstmal abwarten und immer wieder Fressen anbieten und Blutzucker messen, so lange das Tier guter Dinge ist (und das war er, er verfolgte die Katze, kletterte herum, wirkte nur etwas unruhig), droht keine unmittelbare Gefahr. Am Nachmittag sollte ich mich wieder melden und berichten, wie die Lage ist.
Ich loggte mich also in den Arbeitslaptop ein, sehr unkonzentriert und fahrig und alle Leute mit allen Problemen und allen Plänen schienen gerade heute anzurufen und mit mir sprechen zu wollen, es war grauenhaft, bei jedem einzelnen Anrufe dachte ich „ach das müssen wir doch jetzt nicht auch noch machen, wir können doch erstmal Kind und Kater wieder hinkriegen!!“ aber nun, so ist es halt, die Welt dreht sich weiter, auch wenn Kind und Kater krank sind.
Über Mittag verschlechterte sich dann alles, mir schien, als habe der Kater Schmerzen, so dass wir am Nachmittag bei der Tierärztin waren. Sie tastete ab, sagte „ach du scheiße“, verschwand mit dem Tier beim Roentgen und sagte dann „Notfall, Tierklinik“, rief auch sofort in einer Klinik an, zu der sie uns dann schickte, als ich fuhr den Wagen vor, M (die es sich nicht hatte nehmen lassen, mitzukommen), packte den Kater wieder ein und nahm Instruktionen entgegen und dann fuhren wir zur Tierklinik, kamen 15 Minuten später an und – das war viel besser als in jeder Menschenklinik in der ich je war, möglicherweise wegen Datenschutz? – die vollständige Akte war schon von der Tierärztin an die Klinik übermittelt, also alle Bilder, Laborwerte, Diagnosen, Therapien und Befunde der letzten Jahre vorhanden.
Der Kater hat die Harnröhre voller Steine und einen Harnverhalt, die Blase war übervoll, er wurde sofort narkotisiert und bekam einen Katheter. Das hat bis dahin gut geklappt, was bei so kleinen Tierchen mit Vorerkrankungen ja nicht selbstverständlich ist, aber, wie die Klinikärztin sagte: „Natürlich bestehen Risiken, aber wir machen das ja nicht zum ersten Mal, das ist unser Job.“ Nun muss er zunächst einmal dort bleiben, zur Ultraschallkontrolle, Warten auf die Laborergebnisse und natürlich Überwachung des Blutzuckers und morgen sehen wir weiter, ob man das so hinkriegt oder ob er möglicherweise operiert werden muss. Die ganz akute Notsituation ist aber erst einmal vorbei und sie sorgen dafür, dass er keine Schmerzen hat, das ist erst einmal das wichtigste.
Die Katze daheim ist derzeit entspannt, sie schaute – in meiner Interpretation – etwas irritiert, dass wir ohne Tasche zurückkehren aber hat bereits gefressen und sitzt nun neben mir im Sessel und putzt sich.
Und: ich habe es bisher geschafft, nichts zu googeln. Bringen Sie das nicht durch unbedachte Kommentare ins Wackeln.
Und ich ziehe die Schuhe jetzt wieder aus, in der Hoffnung, dass der super Tag sich so bald wieder neu herbeilocken lässt.
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Das Besuchskind musste um 5:30 Uhr das Haus verlassen – also nicht, dass ich dafür gebraucht worden wäre, M und er regelten das allein und sie fuhr ihn zum Bahnhof, aber die Katzen dachten dann halt, der Tag hätte begonnen, und mobbten mich aus dem Bett. Ächz, ächz.
Dafür hatte ich dann ausreichend Zeit, zu Fuß zu gehen statt Rad zu fahren. Durch Herbstnebel und buntes Laub, das war schön, ich nahm mir sogar noch Zeit, das Auto zu entlauben, es steht schon eine Weile am Straßenrand und war nicht mehr so gut zu identifizieren. Jetzt sieht es wieder aus wie frisch geparkt. Und dann kaufe ich mir noch einen Blumenstrauß, ebenfalls in bunt. Der Blumenladen hat wunderschöne Weihnachtspostkarten und gar nicht mal teuer, ich glaube, 1,80 EUR das Stück und 12 Stück in einer dekorativen Metallschachtel für knapp 20 Euro. Nur schreibe ich ja gar keine Weihnachtskarten. Das fand ich in dem Moment sehr schade und war enorm versucht, doch eine Metallschachtel voller Karten zu kaufen und dieses Jahr ein Mensch zu werden, der Weihnachtskarten schreibt. Ist aber auch nicht das erste Mal und es hat letztendlich nie funktioniert, genauso wenig, wie es mir gelingt, einen Abreißkalender täglich oder wöchentlich abzureißen. Es geschieht einfach nicht. Ich habe keine Karten gekauft.
Im Büro ein Arbeitstag ohne feste Termine, den ich nutzen konnte, um verschiedenen Dinge aufzuarbeiten und verschiedene Themen mit Personen zu klären. Ein neuer Mitarbeiter war auch da, das kostete mich ungewohnt viel Zeit, weil diejenigen, die sich sonst um so etwas kümmern im Urlaub sind und weil er überaus gesprächig ist.
Zu Hause warteten die Katzen im Gästebett, also konnte ich das nicht abziehen und die Decke wieder vakuumieren und so weiter. Morgen vielleicht. Jetzt bin ich auch schon zu müde.
In der täglichen Contentvorschlagliste wird heute nach „Liebeskummer“ gefragt. Dazu weiß ich nichts.
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Hm, wo ist der Tag hin? Das ging überraschend schnell. Dabei war ich schon ab 7 Uhr wach und aufgestanden, las zunächst ein Buch, später kümmerte ich mich um Papierkrams und unterhielt mich dabei im Virtuellen Büro, nebenher liefen insgesamt 6 Maschinen Wäsche. Später telefonierte ich noch ausführlich mit Frau Herzbruch und mit meiner Schwester. Und zwischendrin kam mein Patenkind zu Besuch, allerdings zum Besuch zu mir sondern zu M, die beiden zogen dann auch schnell wieder los. Er kam mit riesigem Koffer, das verwunderte mich kurz, denn angekündigt war „1 Nacht“. Klärte sich aber auch auf, denn er reist morgen früh weiter nach Paris, dort macht er für ein paar Monate ein Praktikum. Meine Güte, wie groß die geworden sind, in meiner Erinnerung ist der allererste Besuch noch ganz präsent, damals in einer anderen Wohnung, M war drei Monate alt, das Patenkind war ein Jahr und drei Monate alt, versteckte überall in der Wohnung rohe Kartoffeln und stolperte bei quasi jedem Gang einmal über M, die halt noch auf dem Boden herumlag und weder Laufen noch Krabbeln konnte, klar, mit drei Monaten ist das so.
Den ganzen Tag juckt mir auch die Nase. Papa N sagt, das bedeutet, man bekommt Geld. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es in meinem Fall anders ist, es ist nämlich ein ab und an auftretendes Überbleibsel der Gesichtsgürtelrose und bedeutet, jedenfalls meiner Erfahrung der letzten 6 Wochen nach, dass ich angestrengt bin oder nicht genug geschlafen habe. Im vorliegenden Fall letzteres. Ich habe gestern noch sehr lange im Bett gelesen.
Dann habe ich mit etwas Nachdenken festgestellt, dass ich in nächster Zeit so wenig wie möglich Radfahren sollte. Mir tut nämlich seit etwa zwei Monaten der rechte Arm weh, erst dachte ich an einen Mausarm, die übliche Orthese half aber nicht und der Schmerz sitzt höher, eher im Ellbogen. Während ich krank zu Hause war, verschwand er, wenn ich auf Reisen bin, verschwindet er ebenfalls, außer ich habe einen Rollkoffer dabei, dann nicht. Er wird extrem, wenn ich längere Zeit einen Rollstuhl schiebe, dann pocht es nachts, oder eben, wenn ich Rad fahre, dann pocht es auch nachts. Das ist ein sehr schlechte Entwicklung, ich fahre ja nicht aus Vergnügen Rad, sondern um von A nach B zu kommen, für meine ganz alltäglichen Wege. Die ohne Rad eben deutlich länger dauern oder teilweise auch grotesk kompliziert sind – außer, ich würde Auto fahren, was ich aber a) bekanntlich hasse und b) der Arm auch sowieso nicht so komplett goutiert (wenn er es auch besser findet als Rad). Ich werde also mehr zu Fuß gehen in den nächsten Wochen und nur in Fällen besonderer Eile oder Komplikation das Rad nehmen, dann hoffen, dass sich alles ausreichend beruhigt für eine baldige Wiederaufnahme des normalen Lebens.
Frage in der täglichen Contentvorschlagliste: „Was sind gute Ansätze, um Menschen in dienstlichem/professionellen Kontext dazu zu bringen, besser zusammen zu funktionieren?“
Ich würde mal sagen, dazu gibt es zig Bücher und Theorien und meine dilettantische Antwort darauf ist nur für die Personen relevant, die mit mir arbeiten. Ich halt es für einen guten Ansatz, den Menschen begreiflich zu machen, dass es in ihrem ganz eigenen Interesse ist, gut zusammen zu funktionieren. Weil die meisten sich in einer spannungsgeladenen Situation nicht wohl fühlen und weil sonst alles länger dauert und kompliziert wird. Haben das alle begriffen, ist das ja schon die halbe Miete. Dann predige ich noch, dass man das Problem von der Person trennen muss. Das ist für mich die Zauberformel.
(Kommentare)
Die Nacht war sehr durcheinander, ich schlief spät ein, wurde dann nach einer Stunde durch einen Anruf von M geweckt, sie war unterwegs und es gab Probleme. Die Probleme wurden gelöst, darüber wurde ich nach weiteren zweit Stunden informiert, dann war ich entspannt aber eben auch ziemlich wach. Gegen 4 Uhr schlief ich wieder ein, um 7 Uhr klingelte der Wecker zu Versorgung des Diabetiker-Katers, dann schlief ich nochmal bis halb 10 und war am Ende halbwegs fit.
Geplant war ein gemütlicher Tag im Sessel, mit Buch, hier eine weitere Misslichkeit: der Akku von Kindle war leer und das Kabel so kurz, dass ich dann nicht bequem lesen konnte. Micro USB ist irgendwie wirklich out, ich habe so gut wie keine Kabel mehr dafür und sowieso hat der Kindle Oasis meine Erwartungen enttäuscht: katastrophale Haptik und absurd kurze Akkulaufzeit. Ich werde mir bei den nächsten Angeboten einen Paperwhite kaufen und den Oasis nur noch als Zweitgerät nutzen, der kann dann immer am Strom hängen und am Bett liegen oder so.
Das Highlight des Tages war der Wocheneinkauf. Ist eigentlich Verbeugen wieder irgendwie in Mode gekommen? Ich hatte hatte ja einen sehr vollen Einkaufswagen, ließ daher einen Herrn, der nur ein paar Dinge in der Hand hielt, vor und er verbeugte sich mehrfach leicht. Dabei fiel mir auf, dass diese Bewegung mir in letzter Zeit öfters mal begegnet, schon einigermaßen vertraut ist, es aber früher nicht war. Ist es wieder in? Oder liegt das an meinem Alter, verbeugt man sich vor mittelalten Frauen schon immer häufiger mal? Oder ist es wegen Corona als Händeschütteln-Ersatz gekommen – gut, Hände hätten wir uns im Supermarkt jetzt sowieso nicht geschüttelt, aber mir fiel ein, dass auch der Vermieter, der mich letzte Woche im Büro besuchte, sich zum Abschied knapp verbeugte. Da wäre früher eher Händeschütteln zu erwarten gewesen. Wobei wir nicht freundschaftlich auseinander gingen, möglicherweise war die Verbeugung ironisch. Irgendwann werden Brillen erfunden, die die Gefühlsregung, die jemand mit seiner Bewegung, Mimik, Gestik rüberbringen will kurz einblendet. Und dann wird alles besser.
Auf dem Rückweg vom Einkauf komme ich immer an einer Stelle vorbei, bei der die Verkehrsführung, konkret die Spuren vor einer Ampel, geändert wurden, also mit gelb überklebt. Ich habe das so in der Fahrschule gelernt, dass die gelben Markierungen die weißen Fahrstreifen ersetzen. Scheine aber die einzige zu sein, die da vorbeikommt und das noch gegenwärtig hat, denn wirklich jedes einzelne Mal, wenn ich dort entlang fahre, fährt mir jemand beinah in die Seite und hupt dann auch noch. Heute war Contenance nicht im Angebot und als ich an der Ampel dann neben dem Huper zum Stehen kam, kurbelte ich das Fenster runter und brüllte gestikulierend hinaus. Der andere bedeutet mir, er könne mich nicht hören, nicht verwunderlich natürlich, seine Scheibe war ja oben. Ich gestikulierte sehr aufgebracht weiter, er gestikulierte lachend zurück und hob den Daumen, ich musste auch lachen und als Grün wurde und die zwei Spuren hinter der Ampel zu einer wurden, Reißverschlussverfahren, ja auch immer ein guter Anlass, sich zu streiten, ließ er mich mit Lichthupe vor. Immerhin. Verstehe trotzdem nicht, wieso wirklich niemand diese gelben Linien kapiert, so kompliziert ist das ja nun wirklich nicht.
Am Abend kam noch unerwartet Besuch aus dem Chor, um noch etwas vorbeizubringen, wir verquatschten uns ein wenig, daher spätes Abendessen und in der Küche stehen noch alle Einkäufe herum. Ich möchte jetzt aber endlich im Buch weiterlesen, das Lesegerät ist wieder aufgeladen und naja, die Sachen stehen im Zweifel ja auch morgen noch da.
Frage in der täglichen Contentvorschlagliste heute: „Haben Sie einen Staubsauger – Roboter?“
Ja, habe ich, er hatte sogar mal einen Namen, den ich aber vergessen habe, M hat ihn damals benannt nach dem einen Typen aus einer Fernsehserie mit zwei Typen, die Monster jagen und einer von denen jammert ständig, genauso wie der Staubsaugerroboter, der immer jammert, irgendwas sei im Weg oder unter seinen Füßen oder er stecke irgendwo fest. Ich weiß nicht, wie die Serie heißt, der Titelsong ist „Carry on wayward son“. Jedenfalls, der, dessen Name nicht genannt werden kann, steht nun unter einem Schrank im Gästezimmer und staubt dort ein. Es ist ja so: Mittwochs saugt die Putzhilfe. Und ich sauge punktuell, wenn ich irgendwo was sehe, das mich stört. Das ist dann meistens am Wochenende vor den Katzenklos und in der Küche vor der Arbeitsplatte. Unter der Woche bin ich ja sowieso wenig da und wenn ich da bin, will ich garantiert keinen Staubsauger dauerbrummen hören. Also weder abends noch am Wochenende. Der Staubsaugerroboter war für mich ein Fehlkauf.
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Im November wird täglich gebloggt, egal was ist und komme was wolle und so weiter. Also Hallo!
Seit vier Tagen ist hier Nebel. So richtiger schöner Herbstnebel, bei dem ich aus dem Büro den Boden nicht sehen kann. Ab und zu kommt eine Krähe vorbeigeflogen, sehr stimmungsvoll! Heute früh am Aufzug sagte ein Mann zu einem anderen „Ist das hier oft so neblig?“ und der andere antwortet: „Nein, normal nie!“, worauf ich mich einschalten musste, denn „Als ich hierher gezogen bin, dachte ich einen knappen Monat, das mit der Skyline sei ein Witz, weil ich sie überhaupt nie gesehen habe!“ So arg ist es dieses Mal nicht, heute am Nachmittag klarte es auf.
Heute ist nicht nur November sondern auch Freitag, da war natürlich Chor. Für mich die letzte Probe vor dem Konzert, weil ich die nächsten beiden Freitage au Reisen bin. Das ist etwas misslich, denn eins von den Stücken, die gesungen werden, habe ich überhaupt noch nie geprobt wegen einer dummen Kombination aus vergangenen Reisen und Gesichtsgürtelrose. Es ist aber vorher ja noch die Generalprobe, ich hoffe, nein, ich bin in positiver Erwartung, dass sich dann alles finden wird. Es ist ja sowieso alles viel einfacher, wenn Instrumente mit am Start sind, dann kann man von denen Harmonien abhören.
Im Büro gibt es eine super Neuerung, nämlich ein neues Office-Paket, in dem bei Mails immer schon Antworten vorgeschlagen werden. Freundlich-zugewandte Kurzantworten in schönen Variationen wie „Danke sehr!“, „Besten Dank!“ und „Danke vielmals!“. Ich verwende diese Funktion exzessiv, ich glaube, das macht meine Arbeit besser.
Was habe ich im November vor? 2x Gans essen. Eine Reise nach Berlin, eine Reise nach Kassel, eine Reise nach Düsseldorf. Corona- und Grippeimpfung, Chorkonzert und Plätzchen backen. Drei Lesedingstermine und zum Abschluss eine Geburtstagsfeier. Zu Beginn aber noch ein ruhiges Wochenende ohne Termine aber mit Plänen: ich möchte drei Adventskalender (für M, für meine Schwester und für Fragmente) zusammenstellen, das Material ist bereits gekauft und ich freue mich schon total, alles zu verteilen!
Die tägliche Contentvorschlagliste habe ich zusammengeschoben, es ist ja Quatsch, wenn da so Lücken drin sind. Frage heute also: „Sie konnten ihr zerstörtes Knie mit Übungen wieder in Form bringen. Könten Sie diese Übungen beschreiben?“
Nunja. Zunächst mal habe ich das Knie wieder in Form bringen lassen, mit einer Operation. Ich hatte einen Kreuzband-, Innenband-, Außenband- und Meniskusriss, da kommt man nur mit Übungen nicht allzu weit. Nach der OP hatte ich ein Übungsprogramm für zu Hause ab Tag 1, das ich in einem Beutelchen mit Schmerzmitteln, Kontrollterminen, Phsyiotherpieverordnung und so weiter mitbekommen hatte, da das Bein in einer Schiene steckt und sich nur um 10 Grad beugen durfte, ging es hauptsächlich um „Zehen anziehen“, „Bein als Ganzes anheben“ und „Bein bis zur Sperre bei 10 Grad beugen und wieder Strecken“, das alles 100 Mal am Tag mindestens oder so ähnlich. Als die Drainage raus war dann halt Physiotherapie und nachdem die abgeschlossen war und ich wieder ohne Krücken laufen und das Bein in der Theorie – aber nicht aus eigener Kraft – wieder fast komplett anwinkeln konnte, war ich dann auf mich gestellt.
Bekanntlich habe ich ja eine Katze, die von Frau Herzbruch immer gebodyshamed wird und diese Katze frisst besonders gern (und phasenweise auch nur), wenn man dabei neben ihr auf dem Fußboden sitzt oder eben kniet. Knien ging nicht, das fand ich doof, also habe ich der Katze ihren Wunsch erfüllt und mich täglich morgens und abends neben ihr auf dem Fußboden niedergelassen und während sie fraß dann halt versucht, daneben zu knien mit immer weniger Abstützen mit den Händen, und, als das wieder ging, dann immer weiter mit dem Hintern auf den Fersen abzusetzen. Ich weiß nicht, wie lange das gedauert hat, bis das kaputte Knie wieder so reagierte, wie das nicht kaputte. Länger als ein Jahr definitiv. Mittlerweile mache ich eher Rückengymnastik, wenn ich neben der Katze auf dem Fußboden bin. Wenn ich das so schildere, bin ich ein wenig in Sorge, den das gute Tier ist ja mittlerweile 13 Jahre alt, wenn sie irgendwann stirbt, geht es mit meiner Fitness vermutlich steil bergab und ich werde über kurz oder lang Hilfe brauchen, wenn ich vom Fußboden wieder hochkommen will. Naja. Da sind wir noch nicht.
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Spannend sind die Reaktionen, wenn man mit so einem lädierten Gesicht herumläuft, wie ich – wobei es ja schon viel besser ist, es sieht jetzt nicht mehr so aus, als hätte ich einen Boxkampf verloren sondern nur noch so, als wäre ich mit der Stirn gegen eine Tür gelaufen.
Konkret an dem Tag, an dem ich wegen zugeschwollenem Auge vom Augenarzt kam, brauchte ich für den Heimweg von 10 Minuten fast eine Stunde, weil ich ständig angehalten und in längere Gespräche verwickelt wurde – ausnahmslos von Männern, die ich auf ca. 10 Jahre jünger als mich selbst schätzen würde und die alle (sehr wahrscheinlich) nicht muttersprachlich Deutsch sprachen. Sie erkundigten sich wahlweise, ob ich Hilfe bräuchte oder sagten „Entschuldigung, ich glaube, Du solltest das einem Arzt zeigen“. Auf mein Antwort, ich käme gerade vom Arzt fragten sie nach: welcher Arzt? Aha, wo hat diese Ärztin ihre Praxis? Ist die gut, bist du zufrieden? Ist sie jung und modern oder alt und erfahren? Was hat sie gesagt, was wird jetzt gemacht? Das ganze am Kiosk, in der Schlange beim Bäcker, an der Ampel, einfach so auf der Straße.
Einen Tag später war ich auf einer Feier mit insgesamt 60 Personen, von 18 Uhr bis 2 Uhr nachts, zu keinem Zeitpunkt wurde mein Gesicht in irgendeiner Form angesprochen. Gastgeber und Gastgeberin wussten Bescheid aber ansonsten niemand, ich unterhielt mich insgesamt viel, mit Bekannten, mit Fremden – niemand fragte irgendwas.
Heute im Büro ganz ähnlich, wie gesagt, mit deutlich verbesserter Optik aber immer noch eindeutig irgendwie lädiert. In meinem eigenen Umfeld: kein Kommentar. Bei den Köchen in der Kantine, bei den Malern, bei der Security: hast du dich verletzt/was ist Ihnen denn passiert und naja, von der Security eher fragen, ob ich mich wieder mit irgendwem auf der Straße gestritten habe und sie dieses Mal nicht schnell genug da waren.
Spannend.
Ansonsten heute erst leichtes Überforderungsgefühl: diese Informationsdichte, dieses Tempo, diese Komplexität – kann ich das (nach einer Woche!) noch?? Und dann ging es mir wunderbar. Wie es mir immer wunderbar geht, wenn ich spannende Sachen mache und ich mich sofort so viel besser fühle, als wenn ich im Sessel abhänge und über meine Befindlichkeiten reflektiere und ich frage mich, ob das Zufall ist, ob es mir exakt an diesem Tag plötzlich einfach so viel besser geht und es mir vielleicht sogar noch einen Ticken mehr viel besser ginge, wenn ich klassisch ausgeruht hätte oder ob es Hand in Hand geht, also dass mir „klassisch ausruhen“ einfach nicht so richtig bekommt.
Frage in der täglichen Contentvorschlagliste: „Reisepläne – wohin als nächstes?“
Nach Zeeland, in ein Häuschen auf dem Strand, gleich am Freitagmorgen mit Violinista.
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